Das Schiff war die ehemalige MS Höri (ehemalige Überlingen). Nach vielen Jahren hat dieses Schiff den edlen Platz als exklusives China Restaurant erhalten. Folgend die Geschichte des Schiffes – von seiner Geburt bis zum heutigen Tag.
MS Höri, zweites Doppelschrauben- Motorschiff der Bodanwerft, 1927 auf Probefahrt vor Kressbronn. Der Neubau, in der Bauart noch an die früheren Halbsalondampfer angelehnt, ist das erste Fahrgastschiff mittlerer Größe der badischen Flotte als Ersatz für unwirtschaftliche Dampfschiffe.
Die MS Höri verkehrt 1928 aushilfsweise im Untersee, bis dort als Ersatz für das alte Dampfschiff Mainau, ein in Größe und Bauart für dieses Einsatzgebiet geeigneter Neubau zur Verfügung steht. Auf den Überführungsfahrten von und nach Konstanz wurden zum Unterfahren der Rheinbrücke Mast, Steuerhaus
und Schornstein abgebaut.
Seit Anfang 1928 wird Ms Höri von Konstanz aus für den Kursverkehr im Überlinger See verwendet. Nach Kursfahrt im Überlinger See steuert die Höri 1934 ihren Anlegeplatz im Konstanzer Hafen an. Der weiße Schornstein jetzt ohne grüne Ringe.
Abb. rechts unten: Zwei Sonderschiffe am 10.juni 1939 in
Bregenz, wenige Monate vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Im Vordergrund Ms Höri, dahinter das Friedrichshafener Dampfschiff Hohentwiel. Die Aufnahme zeigt die Höri mit schwarz-weiss-rot en Reichsbahnringen am kürzesten , breiten Schornstein, den das Schiff 1936 erhalten hat.
Nach Luftangriffen im Juli 1944 war die Höri schwerbeschädigt im Ludwigshafen gesunken. Das Schiff wird zur ersten Reparatur auf die Konstanzer Werft gezogen. Den tristen, grauen Tarnanstrich hatten die deutschen Schiffe in den Kriegsjahren. Die endgültige Instandsetzung der MS Höri erfolgte erst 1949/50 auf der Bodanwerft in Kressbonn.
Beim Umbau 1949/50 erhielt das Schiff einen Vorschiffsaufbau und einen Achter verlängerten Halbsalon. Um mehr Fahrgastraum zu schaffen, wurde der Maschinenschacht ausgebaut und der Schornstein entfernt. Die Motorenabgase wurden im Heck abgeleitet. Nach dem Umbau glich die Höri eher einem großen Motorboot als einem „Dampfer“. Mitte der 50er Jahre liegt MS Höri zur Generalüberholung in der Konstanzer Werft.
Im Winter 1960/61 erhielt auch die Höri, wie schon das Schwesternschiff Mainau, Seitenwulste zur Erhöhung der Stabilität und des Auftriebs. Die Tragfähigkeit wurde dadurch von 300 auf 400 Personen gesteigert. Die bisherige Höri wurde am 27. Mai 1964 in Überlingen umbenannt, nachdem das grösste Bodenseedampfschiff Stadt Überlingen im Vorjahr ausgemustert worden war. Die Aufnahme rechts unten zeigt die MS Überlingen im Sommer 1964 am Landungsplatz 5 im Konstanzer Hafen.
Nach Ausmusterung am 1. Juni 1969 wurde die
MS Überlingen an den Segelclub „Marina Lindau“ verkauft und
im Lindauer Hafen abgestellt.